Kommen People

Magazin für Leute, Lebensart und Langeweile

Martin Hiller

Kommen People im Radio – Edition 3

He Frieks, Handy aus, Wein entkorkt, Tee gebrüht, Füße hoch und Ohren hochgestellt! Die neue Edition von Kommen People – Magazin für Klänge, Krach und Kokolores ist da. Kommen People in der Mediathek Die terreststrisch und im Livestream ausgestrahlte Sendung vom 15. November 2017 kann man hier nun für begrenzte Zeit in der Mediathek der Medienanstalt M-V nachhören. Ansonsten gilt: Kommen People ist alle zwei Wochen, an den Mittwochstagen der geraden Kalenderwochen, von 20 bis 22 Uhr auf radio 98eins zu hören. Kommen People – Magazin für Klänge, Krach und Kokolores kümmert sich um das krude Knistern jenseits der Schubladen. Jede Sendung versteht sich als ein Kessel Buntes zwischen Independent, Avantgarde, Experimentalmusik und anderen Oasen hinter den Genregrenzen. Hier wird […]

Kommen People im Radio – Edition 2

He Frieks, Handy aus, Wein entkorkt, Tee gebrüht, Füße hoch und Ohren hochgestellt! Die neue Edition von Kommen People – Magazin für Klänge, Krach und Kokolores ist da. Kommen People in der Mediathek Die terreststrisch und im Livestream ausgestrahlte Sendung vom 15. November 2017 kann man hier nun für begrenzte Zeit in der Mediathek der Medienanstalt M-V nachhören. Ansonsten gilt: Kommen People ist alle zwei Wochen, an den Mittwochstagen der geraden Kalenderwochen, von 20 bis 22 Uhr auf radio 98eins zu hören. Kommen People – Magazin für Klänge, Krach und Kokolores kümmert sich um das krude Knistern jenseits der Schubladen. Jede Sendung versteht sich als ein Kessel Buntes zwischen Independent, Avantgarde, Experimentalmusik und anderen Oasen hinter den Genregrenzen. Hier wird […]

Kommen People im Radio – Edition 1

Caspar Brötzmann, Bill Orcutt, Arthur Russell, Philip Jeck und Keine Bewegung: Playliste der Ausgabe von Kommen People – Magazin für Klänge, Krach und Kokolores am 01. November auf radio 98eins.

Oren Ambarchi, Kassel Jaeger, James Rushford – Pale Calling

James Rushford, Oren Ambarchi und Kassel Jaeger collagieren ihre jeweils verschiedenmusikalischen Kernkompetenzen auf „Pale Calling“ zu einem großen, glucksenden Ganzen. Zwischen dem Glucksen und einer sonnenstichigen Orgel hängen wortferne Stimmenfetzen, wie wirre Blitze in einem ungeordneten, vorsprachlichen Zustand zwischen Geist und Empfindung. Ab und an fällt eine Synthesizer-Tonfolge in diesen köchelnden, klaustrophobisch traumartigen Grundpuls – wie eine wirre Idee, eine tonale Notiz, wie das Signal einer eingehenden Kurznachricht aus einer tief verbuddelten Ebene im Unterbewussten.

Jarvis Cocker & Chilly Gonzales – „Room 29“

„Room 29“ ist wie eine zärtlich spinnerte Aufführung illustrer Klaviervignetten mit cognaclaunigem Geträller und Geflüster auf einer Probebühne bzw. – mehr noch – wie ein nächtlich-cognaclauniges Radiofeature darüber. „Room 29“ von Chilly Gonzales und Jarvis Cocker wirkt wie eine schrullige Fingerübung, ein diebischer Spaß unter kunstsinnigen Musikerfreunden.

Mutter – „Der Traum vom Anderssein“

Auf ihrem neuen Album vertont Mutter in acht Stücken auf 53 Minuten den menschlichen „Traum vom Anderssein“. Mal lieblich, ätherisch als in Shoegaze gewandete Weltdeutungswolken, dann wieder wummernd – nah am Frühwerk der Band – als brüllende, kaputte, alte, saure Hoffnung. Insgesamt knüpft „Der Traum vom Anderssein“ mit seinen Spezialeffektspielereien, dem satten Sound und dem Willen zum warmen Wummern, der sich hier und da für leisere Töne zurücknimmt, an ihr 2001 erschienenes Album „Europa gegen Amerika“ an. In diesen 53 Minuten schaffen es Mutter wieder, konkrete Dinge über das Leben und jene letztlich darin doch empfundene Schwere zu sagen.

Meine erste Yoga-Stunde: Strampeln und Strecken gegen die Schwermut

Als Mensch, der eher den irdischen Genüßen und Giften, generell den ganzen ungesunden, plumpen, guten Spaßsachen zugewandt ist, kommt man um ein sportliches Korrektiv im Lebenswandel irgendwann nicht mehr herum. Bei mir soll es jetzt Yoga sein. Seien wir ehrlich: der wildwankende Lebenswandel rächt sich langsam. Es muss also ein wirkmächtiges Körperentschmerzungsprogramm her, das die – von Arbeit, Exzess und anderem Elend – gebeutelte, auseinanderzudriften drohende Einheit von Körper und Geist zusammenhält. Yoga scheint da gar nicht so verkehrt.

Uli M Schueppel und sein Film über Caspar Brötzmann: „Da gehört die Welt mal mir“

„Da gehört die Welt mal mir“, die 2012 veröffentlichte, filmische Meditation von Uli M Schueppel über Caspar Brötzmann ist jetzt bei Vimeo verfügbar. Die körnigen Filmbilder und das knisternde Lagerfeuer, an dem Brötzmann vor sich hin sinniert sind sinnbildlich für das auf die Spielwut seines Besitzers wartende Flackern in den Röhren in Brötzmanns Marshallverstärkern. Er lässt die Gitarre sich selbst spielen, lässt sie langsam rückkoppeln, erwartet die Ober- und Zwischentöne, hält sie, bremst sie und bändigt sie, um sie dann wieder loszulassen, um in ihrem Brummen, Zischen und Surren die Momente der Stille, der nicht gespielten und trotzdem magisch mitschwingenden Töne und Tonflächen freizusetzen. Die Feedbacks der Gitarre sind hier Rückkopplungen aus dem Innersten ihres Spielers.

Biere suchen ein Zuhause – Burgkrone Premium Pilsener & Pivovar Bohemus

Bier ist ja sowas wie ein Vermittler zwischen den Welten. Bier ist wie Motörhead. Da können alle irgendwie ein bisschen was mit Anfangen. Die Serie „Biere suchen ein Zuhause“ testet Sorten aus dem Low-Budget-Segment. Im ersten Teil geht es um Burgkrone Premium Pilsener und Pivovar Bohemus der Handelskette Norma. Das Burgkrone hat es im Test nicht leicht: es fährt keine Achterbahn im Gaumen. Es bleibt zwischen den Schlücken auf der Zunge liegen, wie der Geschmack herausgealterter Amalgamplomben. Als leckte man am Geländer eines maroden Plattenbaubalkons. Ein Antesten aber allemal wert.

Review: Golden Diskó Ship – Imaginary Boys

Die spinnerte Verflechtung von verwirbelten Synthesizerspielereien und den programmatisch entgegensetzt trocken gehaltenen Gitarrensounds und die Einflechtung von Streichersätzen geben „Imaginary Boys“ als Album – bei allem kosmischen Getreidel – eine Verspultheit, die neben FaUSt auch an so manches Werk von The Red Krayola denken lässt.

Mind Over Mirrors – Undying Color

Mit voller Bandbesetzung veröffentlicht Jaime Fennelly sein sechstes Album als Mind Over Mirrors. Sein stilprägendes Harmonium sorgt für einen analogen Grain und setzt die Grundlagen für die repetetive Hypnotik. In der Summe wirkt alles benebelt und auf narkotische Art belebt und gelöst. Die hinzugekommenen Vocals im Kosmos von Mind Over Mirrors beseelen diese traumwandlerische Nebelwelt auf ganz neue Weise.