Kommen People

Magazin für Leute, Lebensart und Langeweile

Allgemein

Underworld & The Necks ‎- Appleshine Continuum

The Necks löten in „Appleshine Continuum“ souverän ihre Zeitlupen-Jazz-Expertise in das dankbar pumpende Schema eines Tracks von Underworld. „Appleshine Continuum“ geht als One-Track-Veröffentlichung in die vollen 47 Minuten. Für The Necks ist das nicht ungewöhnlich. Und der elektronischen Musik steht Zeit in der Häufung bis zum Stillstand sowieso immer gut.

Rafael Horzon – Unternehmungslustiger & lustiger Unternehmer

Rafael Horzon hat es nicht leicht: Rafael Horzon will ein Unternehmer sein, wird aber immer als Künstler gesehen. Er darf nicht einfach nur ein Unternehmer sein. Alle seine Unternehmen, Projekte und Geschäfte werden einzeln als Aktionen und Konzepte eines künstlerischen Systems gelesen. In der Summe sagt man ihm dann gleich noch das Münchhausenhaftige nach. Der arme Kerl muss sich also ständig vor aller Welt rechtfertigen, über das was er so macht und was er also Unternehmen nennt.

Tocotronic – Ein Quiz mit 25 Fragen zu 25 Jahren

Was die bei Buzzfeed und den anderen Gag- und Gute-Laune-Seiten machen, können wir bei Kommen People, dem Magazin für Leute, Lebensart und Langeweile natürlich auch (allerdings ohne dabei Geld zu verdienen, aber für Integrität und Würde zahlt man halt oft gern mal drauf) – wir haben jetzt auch ein Quiz! 25 Fragen zu 25 Jahren Tocotronic.

Britta – Best of

Dieser Tage erscheint ein „Best Of“ der Berliner Band Britta bei Staatsakt. Britta singen darauf gesammelt und weiterhin von den Errungenschaften und Nöten, Mangel- und Verzichtserscheinungen eines selbstbestimmten, sogenannt alternativen Lebens. Aber bei Britta war eh schon immer alles „Best Of“, nur hat das die Mehrheit nie mitbekommen und Britta hatten es nie nötig das so herauszuposaunen. Mich selbst begleitete ihre Musik und jene der Lassie Singers über viele Jahre. Eine fast schon autobiographische Rezension.

Zu unrecht versunken – Tarnation Street: „High Hopes“

Das Popmusikgeschäft ist oft, und genau natürlich deswegen weil es ein Geschäft ist, ein ungerechtes. Manche Bands schaffen es mit ihrer Kauzigkeit, wenn auch oft nur kurz, Oberwasser zu bekommen und schwimmen dann eine Weile auf einem kleinen Hype. Die Kauzigkeit wird als Sonderlingsbonus gehandelt und für eine gewisse Zeit von allen Seiten hoch goutiert. Danach verschwinden diese Kauzbands oft wieder. Ebenso Tarnation Street aus Schweden.

Kommen People im Radio – Edition 1

Caspar Brötzmann, Bill Orcutt, Arthur Russell, Philip Jeck und Keine Bewegung: Playliste der Ausgabe von Kommen People – Magazin für Klänge, Krach und Kokolores am 01. November auf radio 98eins.

Mutter – „Der Traum vom Anderssein“

Auf ihrem neuen Album vertont Mutter in acht Stücken auf 53 Minuten den menschlichen „Traum vom Anderssein“. Mal lieblich, ätherisch als in Shoegaze gewandete Weltdeutungswolken, dann wieder wummernd – nah am Frühwerk der Band – als brüllende, kaputte, alte, saure Hoffnung. Insgesamt knüpft „Der Traum vom Anderssein“ mit seinen Spezialeffektspielereien, dem satten Sound und dem Willen zum warmen Wummern, der sich hier und da für leisere Töne zurücknimmt, an ihr 2001 erschienenes Album „Europa gegen Amerika“ an. In diesen 53 Minuten schaffen es Mutter wieder, konkrete Dinge über das Leben und jene letztlich darin doch empfundene Schwere zu sagen.

Fraktus - Freunde sind Friends EP Cover

Kurzmeldung: Fraktus – “Freunde sind Friends” – neue Single mit Video, eine Serie und ein Theaterstück

Gestern ging nun also die lang angekündigte Folge „Tod eines Roadies“ der Krimiserie „Mord mit Aussicht“ über die Bildschirme der Bewegtbildwiedergabegeräte. Die alten Recken von Fraktus spielten darin drei nicht unwesentliche Rollen. In der Episode, an deren Drehbuch auch die drei Filous von Studio Braun mitschrieben, geht es um einen Mord im kleinen Örtchen Hengasch. In der dortigen Provinz haben die Techno-Avantgardisten Fraktus einen Auftritt im Gasthof Aubach. Nach einer lang durchfeierten Nacht ist ihr Roadie am nächsten Tage tot. Die Kommissarin Sophie Haas, die sich diese Party als alter Fraktus-Fan natürlich nicht entgehen ließ, muss nun – höchst verkatert (ihr Schauspiel gibt den Kopfschmerzen und der Dehydration eine sehr nachvollziehbare Gestalt) – einen mehr oder weniger verworrenen Fall lösen. […]